In unserem Alltag stossen wir mittlerweile auf eine Vielzahl unterschiedlicher Stromquellen. Während viele Stromquellen harmlos sind, können andere Stromquellen hingegen sehr gefährlich für den Menschen werden. Ein Stromschlag kann im schlechtesten Fall mit dem Tod enden. Doch was tun nach einem Stromschlag? Wir informieren über die Erste Hilfe bei einem Stromschlag.
Was passiert bei einem Stromschlag im Körper?
Durch einen menschlichen Körper fliesst jede Menge Energie, wofür elektrische Impulse verantwortlich sind. Das menschliche Nervensystem funktioniert mittels elektrischer Signale. Damit können unter anderem bestimmte Befehle von unserem Gehirn aus, an unsere Muskeln gesendet werden. Auch eines unserer wichtigsten Muskeln im Körper, das Herz, wird durch bestimmte Stromimpulse zum Schlagen gebracht. Wenn Strom innerhalb des Körpers produziert und weitergeleitet wird ist das kein Problem für den Körper. Doch kommt eine Stromquelle von aussen dazu, so kann es gefährlich werden.
Kommt Strom von aussen an den Körper, so werden elektrisch Impulse im Körper verstärkt und lösen so verschiedene Symptome aus. Die Muskeln beginnen zu verkrampfen oder auch zu zucken. Schon wenige Milliampere können ausreichen, um die Funktionen des menschlichen Körpers zu beeinträchtigen. Fasst man zum Beispiel versehentlich an eine schwache Stromquelle, so bekommt man in der Regel einen kurzen Stromschlag ab. Dabei zuckt der Körper kurz zusammen.
Ursachen
Verschiedene Stromquellen können einen Stromschlag verursachen. Wir haben die gängigsten Stromquellen mit einem Stromschlagpotential gesammelt:
- Defekte Elektrogeräte
- Nicht gesicherte Stromquellen (z.B. kaputte und offene Stromkabel)
- Arbeiten an Stromquellen ohne Fachkenntnisse
- Hochspannungsleitungen
- Blitze
- Unfälle mit Elektrogeräten
- u.v.m.
Wann kann ein Stromschlag gefährlich werden?
Wann ein Stromschlag für den Menschen gefährlich werden kann, hängt auch von der Stromquelle ab. Hierbei kommt es auf die Art und die Stärke der Stromquelle an. Besonders gefährlich wird es, wenn der Strom das Herz passiert. Ist das der Fall, so kann es für die betroffene Person lebensgefährlich werden. Grundsätzlich reichen bei einer Wechselstromquelle (z.B. aus einer Steckdose) schon etwa 20 bis 50 Milliampere aus, um das Herz zu schädigen. Dann können Herzrhythmusstörungen oder auch ein Herzstillstand auftreten.
Zum Vergleich: bei einer Steckdose im Haushalt mit 230 Volt fliessen etwa 16.000 Milliampere (16 Ampere). Somit braucht es nicht viel, bis ein Stromschlag lebensgefährlich werden kann. Dennoch sind viele Stromquellen gesichert und können so vor starken Stromschlägen schützen.
Bei etwa 16 Milliampere kann es schon zu ersten Muskelverkrampfungen kommen. Diese können dazu führen, dass man zum Beispiel seine Hand von der Gefahrenquelle nicht mehr lösen kann. Hierbei gilt auch die Regel, je länger man einer Stromquelle ausgesetzt ist, desto gefährlicher kann es für den Körper werden. Somit kann auch schon eine Muskelverkrampfung am Körper sehr gefährlich werden. Auch die Muskulatur rundum der Lungen können verkrampfen und dafür sorgen, dass die betroffene Person Probleme mit der Atmung bekommt. Im schlimmsten Fall drohen Betroffene dann zu ersticken.
Bei der Stärke der Stromquelle kann man grundsätzlich zwischen dem Niederspannungs- und Hochspannungsbereich unterscheiden. Beim Niederspannungsbereich spricht man von Stromquellen bis zu 1.000 Volt. Bei einem Hochspannungsbereich spricht man von Stromquellen ab 1.000 Volt. Bei einem Niederspannungsbereich entstehen in der Regel zusätzliche Unfälle zum Stromschlag. Zum Beispiel von der Leiter fallen nach dem Zusammenzucken durch einen Stromschlag. Bei Hochspannungsunfällen hingegen kommt es zu deutlich stärkeren Folgen. Zum Beispiel, wenn Personen auf Zügen klettern und mit einer Hochspannungsleitung in Berührung kommen. Dann können starke Verbrennungen am Körper oder der sofortige Tod die Folge sein.
Erste Hilfe bei einem Stromschlag
Bei Stromunfällen gilt in erster Linie immer die eigene Sicherheit zu gewährleisten. Das bedeutet: sollte man Ersthelfer für Opfer eines Stromunfalls sein, so geht die eigene Sicherheit vor!
Ist man selbst von einem Stromschlag betroffen, so kann man in erster Linie nicht viel machen. Konnte man sich von der Stromquelle lösen, dann sollte man sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notruf wählen.
Anleitung
Leistet man Erste Hilfe bei einem Stromschlag, kann man sich an folgende Anleitung halten:
- Wählen Sie unbedingt den Notruf 112 und schildern Sie die Situation.
- Eigene Sicherheit beachten!
Bei Niederspannungsunfällen: Sicherung entfernen, Gerät abschalten oder den Netzstecker ziehen.
Bei Hochspannungsunfällen: einen Mindestabstand von 20 m zur betroffenen Person einhalten. Der Bereich um die Hochspannung muss erst gesichert werden, bevor Erste-Hilfe-Massnahmen durch medizinisch ausgebildetes Personal eingeleitet werden können. - Ist die Unfallstelle gesichert und die betroffene Person bei Bewusstsein? Dann können Sie die betroffene Person ansprechen und gegebenenfalls versuchen zu beruhigen.
- Bevor Sie die Person berühren, sollten Sie Schutzhandschuhe anziehen.
- Sollten offene Brandwunden am Körper des Opfers vorhanden sein, so diese vorsichtig keimfrei bedecken.
- Die betroffene Person ist nicht bei Bewusstsein? Dann die betroffene Person in die stabile Seitenlage legen. Danach immer wieder die Atmung und den Puls des Opfers kontrollieren.
- Ist keine Atmung und kein Puls vorhanden, sofort Wiederbelebungsmassnahmen durchführen.
Neben den Erste-Hilfe-Massnahmen sollten Sie zusätzlich nach Hilfe rufen. Sehr einfach nach Hilfe rufen können Sie zum Beispiel mit der NotfallApp TarisApp. Mit der TarisApp lässt sich nicht nur den Notruf per App wählen, sondern auch die Unterstützung durch medizinisch ausgebildetes Personal in der Nähe anfordern. Das kann besonders bei einem Stromunfall sehr hilfreich sein, da viele durch die potenzielle eigene Gefahr verunsichert sind. Ausserdem können schon mal 15 Minuten vergehen bis die Rettungskräfte eintreffen. Und besonders bei einem Stromunfall zählt jede Sekunde. Erfahren Sie mehr über die TarisApp gleich hier.
Weitere Artikel:
- Das Erste Hilfe ABC und ABCDE: Was steckt dahinter?
- Stromschlag: Wie gefährlich kann ein Stromunfall sein?
- Erste Hilfe bei Verbrennungen: So können Sie helfen!
Quellen und weitere Links:
- https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/stromschlag/
- https://www.dguv.de/medien/fb-erstehilfe/de/pdf/stromunfall-2016.pdf
- https://www.quarks.de/gesundheit/was-bei-einem-stromschlag-in-deinem-koerper-passiert/
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