Immer mehr Menschen sind von Panikattacken betroffen, doch nur die wenigsten wissen wirklich davon. Plötzlich verschwimmt alles vor einem, man ist in einem Angstzustand und der Schweiss bricht aus. Doch wann weiss man, wenn man von einer Panikattacke betroffen ist? Und was kann man dagegen tun? Wir erklären die Erste Hilfe bei Panikattacken.
Was sind Panikattacken?
Die Angst ist ein täglicher Begleiter. Fast täglich setzen wir Menschen uns mit dem Angstgefühl auseinander. Doch das ist nicht ungewöhnliches. Angst gehört, wie auch Liebe, Freude oder auch Wut zu unserem Alltag. Somit ist Angst eine natürliche Reaktion auf bestimmte Ereignisse, wie zum Beispiel Gefahren. Doch wann kann man von einer Panikattacke sprechen? Bei Panikattacken sind Betroffene meist von einer Angststörung betroffen. Um eine Angststörung handelt es sich dann, wenn Betroffene Angstzustände über einen längeren Zeitraum berichten. Diese Angstzustände kommen in der Regel durch vergangene Erlebnisse zustande, welche Betroffene versuchen zu bearbeiten.
Prinzipiell kann man zwischen zwei Arten von Angststörungen unterscheiden. Zunächst gibt es Angststörungen mit einem konkreten Auslöser. Das sind zum Beispiel Phobien, welche durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst werden. Phobien gegen Spinnen oder gegen Spritzen sind dafür sehr typisch. Dann gibt es aber auch noch Angststörungen ohne konkretem Auslöser. Dabei handelt es grundsätzlich um Panikattacken. Doch Panikattacken können entweder plötzlich und einmalig, durch ein schreckliches Ereignis auftreten. Oder immer wieder durch ein negativ erlebtes Erlebnis.
Neben Panikattacken treten oft auch weitere Krankheiten, wie Depressionen oder auch Platzangst auf. Deshalb sind Panikattacken nicht zu unterschätzen und ernst zu nehmen. Depressionen treten immer häufiger auf, vor allem bei jüngeren Menschen. Panikattacken können so weit gehen, dass Betroffene beginnen Menschenansammlungen zu meiden. In seltenen Fällen möchten Betroffene nicht mehr die Wohnung verlassen.
Symptome von Panikattacken
Die Frage stellt sich, wann es sich um eine Panikattacke handelt und wie man sie wahrnehmen kann. Ist man im Kindesalter schon sehr ängstlich, so neigt man eher dazu Angststörungen zu entwickeln. Aber auch Nikotin oder Koffein können Panikattacken begünstigen.
Zu den häufigsten Symptomen von Panikattacken gehören:
- Herzrasen
- Atemnot
- Schindelgefühl
- Augenflimmern
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
- Todesangst
- Derealisation
- Depersonalisation
Derealisation und Depersonalisation sind zwei Begriffe die zunächst kompliziert erscheinen, aber einfach zu erklären sind. Bei Derealisation nehmen Betroffene die Realität nicht mehr richtig wahr. Für sie beginnt die Umwelt langsam fremd zu werden, welches das Angstgefühl verstärken kann.
Bei Depersonalisation empfindet der Betroffene seine eigene Person als fremd. Spätestens dann, ist die betroffene Person in einem sehr starken Angstzustand. Allgemein sind die meisten Angstzustände schon nach wenigen Minuten wieder vorbei. In der Regel halten Angstzustände nicht länger als 30 Minuten. In sehr seltenen Fällen können Angstzustände mehrere Stunden andauern. Dazu treten Panikattacken von täglich bis zu einmal im Monat auf. Also auch in der Häufigkeit unterscheiden sich Panikattacken. Je häufiger und stärker Panikattacken auftreten, desto stärker sind Betroffene von einer Angststörung betroffen.
Erste Hilfe bei Panikattacken: Anleitung
Nun stellt sich die Frage, wie man reagieren soll, wenn man selbst oder auch andere von einer Panikattacke betroffen ist. Sollte eine Panikattacke auftreten, so kann man sich an folgende Tipps halten:
1. Gutreden
Zunächst sollte man sich die Panikattacke gut reden. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass Panikattacken auftreten. Auch andere Menschen sind von Panikattacken betroffen. Gewöhnt man sich daran einzureden, dass Panikattacken völlig normal sind, so fühlt sich die Panikattacke schon viel angenehmer an.
2. Aktzeptanz
Anschließend sollte man die Panikattacke akzeptieren. Akzeptanz ist ein wichtiges Schlagwort bei Panikattacken. Beginnt man die Panikattacke zu akzeptieren, so kann man etwas Ruhe einbringen. Und Ruhe kann bei einer Angststörung sehr hilfreich sein. Dieser Ruhe kann nicht nur bei Panikattacken, sondern auch in vielen anderen Situationen hilfreich sein.
3. Atmung
Bei einer Panikattacke kann vor allem die Atmung helfen. Deshalb sollen Betroffene regelmässig Atemübungen durchführen. Wenn man eine Panikattacke verspürt, so atmet automatisch unruhiger. Deshalb sollte man versuchen tief ein- und auszuatmen. Dabei kann vor allem die 4-6-8-Technik helfen. Mit der 4-6-8-Technik soll man 4 Sekunden einatmen, dann 6 Sekunden die Luft anhalten und anschliessend für 8 Sekunden die Luft ausatmen. Mithilfe dieser Atemtechnik, lässt sich eine Panikattacke deutlich schneller und auch angenehmer überstehen.
4. Gewohnheiten
Durch bestimmte Angewohnheiten lassen sich Panikattacken deutlich besser überstehen. Musik kann dabei eine sehr grosse Hilfe sein. Leidet man häufiger unter Panikattacken, so kann man sich eine Playlist für den Notfall zusammenstellen. Sobald eine Panikattacke auftritt, kann man die Musik zur Beruhigung abspielen. Aber auch andere Mittel, wie Schmerz, können bei Panikattacken hilfreich sein. Betroffene legen sich gerne ein Gummiband um das Handgelenk, mit dem sie dann Schmerzen auslösen können. Dabei ist besonders wichtig, dass man sich keine starken Verletzungen zuzieht! Die Schmerzen sollen nur leicht und angenehm sein.
5. Ablenkung
Bei Panikattacken kann es helfen, indem man sich mit anderen Menschen unterhaltet und sich selbst davon ablenkt. Zwar fällt es bei Angststörungen den meisten Betroffenen sehr schwer mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen, aber es kann sehr hilfreich sein. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten der Ablenkung, wie zum Beispiel rückwärtszählen.
Hinweis: Sollte man sich dennoch unwohl fühlen, so kann man einfach die Notrufnummer wählen. Treffen Rettungskräfte ein, so verspüren Betroffene in der Regel sofort ein sicheres Gefühl. Aber auch unsere TarisApp kann im Notfall helfen. Mit der TarisApp kann man zum einen den Notruf wählen. Zum anderen kann man mit der App medizinisch geschultes Personal in unmittelbarer Nähe um Hilfe bitten.
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Quellen und weitere Links:
- https://www.aok.de/bw-gesundnah/psyche-und-seele/panikattacke-soforthilfe-was-tun
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