Fussball, Handball oder Skifahren. Das sind nicht nur Sportarten, sondern potenzielle Gefahren für Sportverletzungen. Täglich werden viele Patienten wegen Sportunfällen operiert oder behandelt. Seien es nur leichte oder auch starke Verletzungen, alle Verletzungen müssen schnell behandelt werden. Wir zeigen, wie Sie die Erste Hilfe nach einem Sportunfall richtig anwenden.
Welche Sportunfälle gibt es?
Heutzutage gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Sportarten oder Sportaktivitäten. Sei es der Profifussballer oder nur der Hobbykicker, überall lauert die Gefahr einer Sportverletzung. Prinzipiell kann man sich verletzten, sobald man beginnt sich zu bewegen. Deshalb werden Sportverletzungen gerne auch als Verletzungen des Bewegungsapparts bezeichnet. Sportverletzungen können an jeder Stelle des Körpers auftreten. Eine Prellung oder ein blauer Fleck gehören zu den harmlosesten Sportverletzungen und können auch mit Hausmitteln behandelt werden.
Ein Kreuzbandriss oder eine Schulterluxation gehören dagegen zu den gefährlicheren und schmerzhafteren Verletzungen beim Sport. Diese Art an Sportverletzung muss dann meist mit einem operativen Eingriff behandelt werden und setzt eine lange Sportpause voraus. Selbst ein einfacher Bruch reicht schon oft für eine operative Behandlung aus. Doch viele Verletzungen werden von den Verletzten zunächst nicht wahrgenommen. Die Folge kann sein, dass man mehr Schaden anrichtet, als man möchte.
Deshalb ist es wichtig die Person auf die Verletzung aufmerksam zu machen bzw. sie auf Verletzungen zu durchsuchen. Somit ist die Erste Hilfe nach einem Sportunfall enorm wichtig, um weitere oder komplizierte Verletzungen zu vermeiden.
Wie kann man erste Hilfe leisten?
Bevor man die Erste Hilfe nach einem Sportunfall anwendet, ist es wichtig eine Verletzung zu erkennen. Sportler stehen beim Ausüben der Sportaktivität meist unter Adrenalin und nehmen leichtere Verletzungen kaum wahr. Auch bei stärkeren Verletzungen stehen betroffene meist so unter Schock, dass sie den Schmerz nicht richtig wahrnehmen.
Sollte es zu einem Sportunfall kommen, dann beachten Sie folgende Punkte:
- Sofort handeln! Nach einem Sportunfall sollte man sofort handeln und dem Verletzten zur Hilfe eilen. Auch wenn die betroffene Person meint, es sei nicht schlimm oder tut kaum weh. In jedem Fall sollte man sich die Verletzung ansehen und sich selbst ein Bild machen.
- Unfallstelle absichern! Anschliessend sollte man die Unfallstelle absichern und weitere Personen von dem Unfallort fernhalten. Je mehr Menschen sich um eine Person sammeln, desto schwieriger wird es der verletzten Person zu helfen.
- Ansprechen! Im nächsten Schritt sollte man die verletzte Person ansprechen und sie gegebenenfalls versuchen zu beruhigen. Es hilft die Person an den Armen, Schultern oder den Beinen zu berühren und Körperkontakt herzustellen. Das hat in der Regel eine beruhigende Wirkung für die betroffene Person. Fragen Sie die betroffene Person, an welcher Stelle Schmerzen auftreten und wie stark diese sind.
- Diagnose! Schauen Sie sich die verletzte Stelle am Körper vorsichtig an und suchen Sie gegebenenfalls nach weiteren Verletzungen. Viele Verletzungen sind auf den ersten Blick nicht sichtbar und unter der Sportkleidung versteckt. Neben der Suche nach weiteren Verletzungen ist es vor allem wichtig dem Verletzten zuzuhören.
- Behandlung! Bei leichteren Verletzungen steht erstmal viel Ruhe und Sportverbot an. Nach kurzer Zeit sollte die Verletzung abheilen. Den Heilungsprozess kann man oft mit einfachen Hausmitteln unterstützen. Bei stärkeren Verletzungen ist der Notruf (112) zu wählen oder die betroffene Person in ein Krankenhaus zu bringen.
Was passiert nach der Ersten-Hilfe-Leistung?
Nach der Erste-Hilfe-Leistung müssen Verletzungen weiterhin gut behandelt werden. Bei leichteren Verletzungen, welche man selbst behandeln kann, empfiehlt sich die Anwendung der PECH-Regel.
- P – Pause: Es ist wichtig dem Körper eine Pause zu gönnen und sich Zeit für die Genesung zu nehmen.
- E – Eis: Nach der Ersten Hilfe lässt sich eine Verletzung mit Eis gut behandeln. Achten Sie nur darauf, dass die betroffene Stelle am Körper nicht friert. Deshalb sollte man ein Kühlmittel nicht direkt auf die Haut legen, sondern mit einem Tuch überdecken. Eis wirkt schmerzlindernd und kann die Einblutung an der betroffenen Stelle verringern.
- C – Compression: Mit einer Kompression lässt sich Druck auf die verletzte Stelle ausüben. Das kann unteranderem verhindern, dass sich eine Schwellung bildet bzw. stark ausbreitet. Mit einem einfachen Druckverband lässt sich die Verletzung behandeln.
- H – Hochlagern: Indem man die verletzte Stelle hochlagert, lassen sich Flüssigkeitsansammlungen und Blutzufuhr verhindern.
Bei stärkeren Sportverletzungen ist ein operativer Eingriff und eine Behandlung beim Physiotherapeuten notwendig. Nur so lässt sich die Verletzung heilen und zur alten Form zurückfinden. Hierbei ist wichtig, dass man dem Körper viel Zeit zur Heilung gibt. Beginnt man zu früh mit dem Sport, so ist die betroffene Stelle verletzungsanfälliger.
Sportunfälle vorbeugen
Viele Sportunfälle entstehen, weil man nicht gut vorbereitet ist oder seinen eigenen Körper an die Grenzen seiner Belastung bringt. Mit nur einfachen Tricks und Tipps kann man seinem Körper einen Gefallen tun und ihn vor Sportverletzungen schützen.
Halten Sie sich an folgende Tipps, um Sportverletzungen vorzubeugen:
- Vor der Sportaktivität sollte man sich ausreichend aufwärmen.
- Man sollte für die entsprechende Sportaktivität bestens vorbereitet sein. Dazu gehören, das passende Schuhwerk oder die passende Schutzkleidung.
- Bei Outdooraktivitäten sollte man nur bei guten Wetterbedingungen Sport ausführen.
- Werden die Muskeln stark beansprucht, so muss man ihnen auch genug Ruhe bieten. Ist der Körper ausgereizt, so verletzt man sich deutlich schneller.
- Je nach Sportart auf Regeln achten und diese befolgen. Zudem sollte man immer fair gegenüber seinen Mitspielern und Gegnern sein. Nimmt man keine Scheu vor groben Fouls, so nimmt man auch keine Scheu vor Sportverletzungen.
- Sport nur treiben, wenn man sich wirklich gesund fühlt. Bei Fieber, Erbrechen, Durchfall oder allgemeinem Unwohlsein sollte man lieber auf Sport verzichten.
Weitere Artikel:
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- Das Erste Hilfe ABC und ABCDE: Was steckt dahinter?
- Erste Hilfe nach einem Unfall: Das ist zu beachten!
Quellen und weitere Links:
- https://asvz.ch/sites/default/files/imce/documents/_Notfall/Notfall_Erste-Hilfe-im-Sport-Ratgeber_DRK.pdf
- https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/sportverletzungen/pech-regel-2006152
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