Spricht man von einer Herzinsuffizienz, so bringt man diese oft in Verbindung mit einem Herzinfarkt. Doch wann spricht man von einer Herzinsuffizienz und wann von einem Herzinfarkt? Worin liegen die Unterschiede und vielleicht auch Gemeinsamkeiten? Wir klären Sie auf!
Was ist eine Herzinsuffizienz?
Bei einer Herzinsuffizienz handelt es sich laut Definition, um eine Herzschwäche. Durch die Herzschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage ausreichend Blut in den Körper zu pumpen. Das hat dann zur Folge, dass unsere Organe und auch Muskeln nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Darunter leiden dann wiederum unsere Organe und Muskeln. Kurz gesagt handelt es sich also um eine Herzkrankheit mit einer Pumpstörung.
Dennoch kann es sich schon um eine Herzschwäche handeln, wenn sich das Herz nicht mehr richtig entspannen und ausdehnen kann. Auch hier ist dann von einer Herzinsuffizienz die Rede. Diese Art der Herzschwäche tritt in der Regel in Kombination mit Bluthochdruck, Herzmuskelentzündung oder Herzinfarkt auf. Nach diesen Erkrankungen ist das Herz meist so geschwächt, dass eine Herzschwäche als Folge auftreten kann.
Was passiert bei einer Herzinsuffizienz?
Laut Definition handelt es sich bei einer Herzinsuffizienz um eine Herzschwäche, wodurch das Herz nicht mehr zu 100 % auf seine gewohnte Leistung zurückgreifen kann. Hierbei gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie ein Herz in seinen Funktionen eingeschränkt werden kann. In der Regel kann das Herz nicht mehr auf seine volle Pumpleistung zählen. Das Herz kann also nicht mehr so gut arbeiten und man ist in bestimmten Situationen eingeschränkt. Doch wie kommt es überhaupt zu einer Herzinsuffizienz? Hierfür gibt es verschiedene Ursachen.
Ursachen
Grundsätzlich tritt eine Herzinsuffizienz im hohen Alter auf, da das Herz automatisch mit der Zeit an Leistung verliert. Sprich ist es ein natürlicher Lauf, dass man irgendwann an einer Herzschwäche leidet. Doch es kann auch andere Gründe für eine Herzschwäche geben, wie zum Beispiel als Folgeschäden nach einer Herzkrankheit.
Zu den häufigsten Herzkrankheiten mit einer Herzinsuffizienz als Folge gehören:
- Herzinfarkt
- Bluthochdruck
- Koronare Herzkrankheiten
- Angeborene Herzschäden
- Herzrhythmusstörungen
- Herzmuskelentzündung
Die meisten dieser Ursachen sind Herzkrankheiten, welche mit der Zeit auftreten können. Eine Herzmuskelentzündung hingegen können wir weitaus besser vorbeugen. Normalerweise tritt eine Entzündung der Herzmuskel dann auf, wenn wir unser Herz überlasten. So zum Beispiel tritt oft eine Herzmuskelentzündung auf, wenn man Sport treibt, obwohl man krank ist.
Symptome
Wie macht sich eine Herzinsuffizienz eigentlich bemerkbar? Nach einer Herzkrankheit merkt man natürlich schnell, ob man in seiner körperlichen Leistung eingeschränkt ist. Man kann nämlich gut vergleichen, wie es einem davor und danach ging. Zudem kann nach einer Herzkrankheit der behandelnde Arzt eine zusätzliche Herzinsuffizienz als Diagnose feststellen.
Ist das nicht der Fall, so macht sich eine Herzinsuffizienz über folgende Symptome bemerkbar:
- Alltägliche Bewegungen sind deutlich anstrengender als bisher
- Gliedmaßen sind dauerhaft kalt
- Flüssigkeit in der Lunge und unangenehmer Husten
- Allgemeine Atemprobleme mit Kurzatmigkeit bis hin zur eventuellen Atemlosigkeit
- Schlafstörungen durch Atemprobleme
- Wassereinlagerungen an den Beinen und Füßen
- Antriebslosigkeit und man fühlt sich schlapp
Worin liegt der Unterschied zu einem Herzinfarkt?
In der Regel lösen ähnliche Ursachen die beiden Herzkrankheiten aus. Doch sie unterscheiden sich darin, dass die Herzinsuffizienz meist die Folge eines Herzinfarktes ist. Zudem ist bei einem Herzinfarkt die Verengung der Herzkranzgefäße der Auslöser. Bei einer Herzinsuffizienz handelt es sich um eine allgemeine Herzschwäche. Außerdem kann man bei einer Herzinsuffizienz von einer akuten oder auch chronischen Krankheit sprechen. Erfahren Sie mehr darüber, was bei einem Herzinfarkt in unserem Körper passiert.
Welche Arten der Herzinsuffizienz gibt es?
Eine Herzinsuffizienz kann man in viele unterschiedliche Kategorien unterscheiden. So zum Beispiel kann man zwischen einer Links- und Rechtsherzinsuffizienz unterscheiden. Zudem gibt es noch weitere Unterscheidungsmöglichkeiten:
- Globale Herzinsuffizienz
- Diastolische Herzinsuffizienz
- Systolische Herzinsuffizienz
Aber man kann auch zwischen einer akuten und chronischen Herzinsuffizienz unterscheiden.
Akut:
Bei einer akuten Herzinsuffizienz handelt es sich um eine Herzschwäche, welche im Moment auftritt. Hierbei reichen schon wenige Minuten oder auch Stunden aus.
Chronisch:
Bei einer chronischen Herzinsuffizienz hingegen handelt es sich um eine langwierige Herzschwäche. Hier liegt die Krankheit schon seit mehreren Wochen, Monaten oder auch Jahren vor.
Schweregrad einer Herzinsuffizienz
Eine Herzinsuffizienz kann man in vier unterschiedliche Schweregrade unterteilen. Hierbei richtet man sich nach dem von der New York Heart Association (NYHA) vorgegebenen Stadien.
- 1. Schweregrad: Es treten zwar kaum Symptome auf, dennoch ist die Herzleistung eingeschränkt.
- 2. Schweregrad: Atemnot und Erschöpfung treten nach körperlicher Belastung auf.
- 3. Schweregrad: Hierbei treten die ersten Symptome schon nach sehr leichter körperlichen Belastung auf.
- 4. Schweregrad: Die Symptome treten verstärkt auf, ohne dass man hierbei eine körperliche Belastung hat.
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einer Herzinsuffizienz?
Die Lebenserwartung ist natürlich von der Schwere der Herzschwäche abhängig. Befindet sich die Herzschwäche im Schweregrad I, so ist die Lebenserwartung weiterhin hoch. Handelt es sich aber um den Schweregrad III oder IV, so ist natürlich die Lebenserwartung um einiges geringer. Pauschal kann man natürlich keine Garantie für die unterschiedlichen Schweregrade aussprechen. Jede Herzschwäche ist ernst zu nehmen und kann weitgreifende Beschränkungen bedeuten. Um die Lebenserwartung mit einer Herzinsuffizienz zu erhöhen, kann man sich behandeln lassen.
Welche Therapie gibt es für eine Herzinsuffizienz?
Die Behandlung von einer Herzinsuffizienz ist von Schweregrad zu Schweregrad unterschiedlich. Außerdem muss die Behandlung auf jeden Patienten individuell angepasst werden. So spielen zum Beispiel Vorerkrankungen am Herzen und auch weitere Vorerkrankungen eine wichtige Rolle. Bei der Behandlung kann zum einen eine medikamentöse Therapie oder ein operativer Eingriff erfolgen. Mit der Zufuhr von Medikamenten kann man der Herzschwäche ein wenig entgegenwirken.
Ein operativer Eingriff hingegen erfolgt meist nur bei einer schwerwiegenden Herzinsuffizienz. Welche Behandlung ist für meine Herzschwäche optimal? Diese Frage sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Dieser kann eine entsprechende Therapie anraten, zum Beispiel in Form von einer Kur.
Weitere Artikel:
- Herzinfarkt erkennen: auf was muss man achten?
- Herz Anatomie: Wie funktioniert eigentlich unser Herz?
- Gesundes Herz: Was ist gesund für das Herz?
Quellen und weitere Links:
- https://www.herzzentrum-lahr.de/fachbereiche-krankheitsbilder/krankheitsbilder-a-z/herzinsuffizienz-herzschwaeche/#was-ist-eine-herzinsuffizienz-herzschwaeche
- https://www.ukw.de/behandlungszentren/dzhi/was-ist-eine-herzinsuffizienz/
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